Donnerstag, 5. Mai 2011

Kräuselkrankheit beim Pfirsich

Bildquelle: Peter von Bechen / www.pixelio.de
Selbst angebautes Obst bereitet nicht nur viel Freude, sondern sorgt für ein hervorragendes Geschmackerlebnis und noch dazu für eine beachtliche Ersparnis.
Neben den herkömmlichen Apfel-, Kirsch-, und Birnenbäumen erfreut sich der ursprünglich aus China stammende Prunus Persica ebenfalls großer Beliebtheit in den Haus- und Kleingärten Deutschlands. Allerdings ist diese exotische Obstkultur sehr anspruchsvoll und benötigt viel Licht und Wärme. Da das Klima in Deutschland eher wechselhaft, meist feucht, sonnenarm und somit weniger gut geeignet für den empfindlichen Pfirsich ist, fällt er oft zum Opfer der gefürchteten Kräuselkrankheit und bringt dadurch viele Hobbygärtner manchmal sogar dauerhaft zur Verzweiflung. Wenn Du gesunde Pfirsichbäume in Deinem Garten haben möchtest, dann ist es ratsam, Dich erst einmal über diese hartnäckige, weit verbreitete Pilzerkrankung mit der frühesten Infektion gründlich zu informieren. Denn ein ausführliches Wissen darüber kann Dir helfen, die Kräuselkrankheit rechtzeitig vorzubeugen und schlagkräftig zu bekämpfen.

Krankheitserreger und Entwicklung der Infektion:
Da der Prunus Persica eine kurze Winterpause benötigt und sein Stoffwechsel früh im Jahr beginnt, schwellen die Knospen bereits im Spätwinter bei Temperaturen über 10 C˚an. Bei warmen und feuchten Wetterbedingungen besteht höchste Gefahr vor der Bläschen- und Kräuselkrankheit für die Pfirsichpflanzen.
Die Kräuselkrankheit an Pfirsichen wird durch den Schlauchpilz „Taphrina Deformans“ hervorgerufen. Die Pilzhyphen halten sich im Winter auf Zweigen, Rinderritzen und Knospenschuppen auf. Bei feuchten und warmen Winterphasen mit Temeraturen über 10 C˚ löst sich das Pilzmyzel in vielen Sprosszellen auf. Sobald die Knospen leicht anschwellen, kann der Schadpilz bei feuchter Witterung den Baum rasch infizieren. Wenn es regnet, geraten die Pilzsporen direkt in die leicht geöffneten Knospen und auf das noch nicht enfaltene Blattwerk und erkranken somit die Obstkultur.

Krankheit- Erscheinungsbild und Symptome:
Bildquelle: Erika Hartmann /
www.pixelio.de
Die Kräuselkrankheit wird erst im Frühjahr nach dem ersten Austrieb sichtbar. Wenn Dein Pfirsichbaum gelockte, blasige, dicke oder sogar rot gefärbte Blätter hat, wenn er nur wenige Blüten und Fruchtansätze bildet und die Früchte sogar abwirft, dann leidet er an der Kräuselkranheit, die beim feuchten, regnerischen Wetter zunehmend in Erscheinung tritt. Ein weiteres, auffälliges Symptom, das auf die Pilzerkrankung hindeutet, ist der weiße, samtartige Belag auf den erkrankten Blättern, der sich meist auf der Oberfläche und gelegentlich auf der Blattunterseite bildet.  Nachhinein verfärbt sich das erkrankte Laub von weißlich- grün bis kaminrot. Das Blattgewebe wird brüchig und die betroffenen Blätter fallen schließlich ab. Bei einem längeren und stärkeren Befall durch den Schlauchpilz können auch Zweige und sogar der ganze Pfirsichbaum absterben, weil die Kräuselkrankeit den lebenswichtigen Photosyntheseprozess des Prunus Persicas schwer beeinträchtigt und somit den kompletten Baum enorm schwächt. Dies führt zu einer Reduzierung der Blüten- und Früchtebildung.

Bildquelle: Lilo Kapp www.pixelio.de
Tipps:
Wenn Du einen Pfirsichbaum in Deinem Garten anpflanzen möchtest, dann solltest Du lieber eine Sorte auswählen, die gegen die Bläschen- und Kräuselkrankheit resistent ist. Als widerstandsfähig gelten die folgenden Sorten: „Amsden“, „Roter Ellerstädter“, „Früher Alexander“, „Rekord von Alfter“, „Weinbergpfirsich“, „Fidelia“, „Benedicte“ und „Manon“. Meistens werden gelbfleischige Pfirsichsorten von der Kräuselkrankheit befallen. Auch Nektarinen- und Aprikosenbäume fallen oft zum Opfer dieser Pilzerkrankung.
Der Prunus Persica ist eine licht- und wärmebedürftige Obstkultur. Daher solltest Du für Deinen Pfirsichbaum einen sonnigen und luftigen Standort wählen. Eine sonnige und windoffene Lage im Garten fördert das schnelle Abtrocknen des Baumes nach Niederschlägen und reduziert somit die Infektionsgefahr vor der Kräuselkrankheit. Ein feuchter, schattiger Standort und zu dichte Baumkrone erhöhen das Risiko vor einer Schlauchpilzinfektion. Um die Pfirsichpflanze zusätzlich zu stärken, kannst Du einen organischen oder mineralischen Langzeitdünger verwenden. Grober Kompost um die Baumscheibe erhöht die Robustheit des Pfirsichs.

Fazit:
Wenn Du Dich als stolzer Besitzer eines Pfirsichbaumes zeigen möchtest und Dich einer reichen und gesunden Obsternte erfreuen willst, dann solltest Du Deinen Prunus Persica regelmäßig und fachgerecht pflegen, für eine rechtzeitige Vorbeugung und effektive Bekämpfung der Kräuselkrankheit sorgen. Wie Du den Schadpilz „Taphrina Deformans“ am besten bekämpfen könntest, erfährst Du hier.

                                                                                                                           Petia Ganeva 
                                                                                                                         

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