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Tradition & Geschichte:
Die Akelei ist eine edel und vornehm wirkende, winterharte Staude, die zu der Familie der Hahnenfußgewächsen zählt. Ihr botanischer Name lautet „Aquilegia“ und ist vom lateinischen Wort „Aquila“ („Adler“) abgeleitet. Die Benennung bezieht sich auf die Blütensporne der Pflanze, welche eine gewisse Ähnlichkeit mit Adlerkrallen aufweisen. Die Akelei ist auch unter den Namen Elfenschuh, Zigeunerglocke, Teufelsglocke, Kaiserglocke, Narrenkappe bekannt. Sie hat eine lange Gartentradition und Geschichte. Die naturgeschützte und bekannteste Aquilegia vulgaris gehört zusammen mit der Madonnenlilie zu den bedeutendsten Blumen in der christlichen Mythologie. Im Mittelalter wurde die Gewöhnliche Akelei als Heilmittel gegen Verdaungsprobleme, Rheuma, Gicht, Läuse und andere Hautparasiten verwendet. In der Zeit der Reformation galt diese Akelei als Symbol der Bescheidenheit.
Besonderheit:
Die Akelei ist leicht giftig, weil sie in verschiedenen Pflanzenteilen, vor allem in den Samen, in den Wurzeln und in den Stielen, Magnoflorin und Blausäure- Glykoside enthält. Blausäure- Glykoside sind organische Pflanzengifte, mit denen sich Pflanzen vor Tierfraß schützen. Diese können in hoher Konzentration Hautreizungen und Nekrosen verursachen. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Atemnot sind die klassischen Symptome einer Vergiftung durch Blausäure- Glykoside. Die Akelei enthält eine geringe Menge an Blausäure- Glykosiden, um eine gefährliche Vergiftung zu bewirken. Selbst Frostspannerraupen fürchten sich nicht davor. Sie können Akeleien vollkommen kahl fressen, wenn sie nicht gestört werden.
Pflanzenmerkmale:
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Blütezeit:
Die Akelei ist eine ausdauernde, mehrjährige, krautige Pflanze. Sie blüht und fruchtet in jedem Jahr erneut. Ihre Blütezeit liegt zwischen April und Juli. Im August reifen die Samen aus. Im Herbst zieht dieses Ziergewächs allmählich ein. Im Winter ruht die Akelei unter der Erdoberfläche in Form von Rhizomen (Wurzelstöcken) und im Frühjahr treibt sie aus den Überwinterungsknospen wieder neu aus. Manche Akeleien wie die Aquilegia jonesii haben die Eigenschaft, bereits Anfang April zu blühen. Aquilegia formosa aus Nordamerika, Aquilegia buergeriana aus Japan und Aquilegia grahamii aus Utah können manchmal bis in den September nachblühen.
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Verbreitung & Lebensbereiche:
Die Akelei gedeiht sowohl im Freiland als auch in Gärten und ist ein wahrer Kosmopolit. Sie ist auf mehren Kontinenten heimisch. Wild- und Zuchtarten dieser abenteuerlichen Prachtstaude kannst Du in den USA, Mexiko, Kanada, Frankreich, Spanien, Russland, in der Mongolei, Italien, Österreich, Bulgarien, Pakistan, Nordindien, Deutschland, Frankreich usw. finden. Zu den bekanntesten Akeleiarten, die oft als Elternpflanzen bei Kreuzungen eingesetzt werden, zählen die Aquilegia vulgaris, Aquilegia einseleana und Aquilegia discolor aus Mitteleuropa, die gelbe Aquilegia chrysantha aus Mittelamerika, die rote Aquilegia canadensis aus Nordamerika, die schwarzrote Aquilegia artrata aus Mitteleuropa, die nach grünen Äpfeln duftende Aquilegia fragrans aus Himalaya, die großblütige Zwergakelei Aquilegia saximontana aus Rocky Mountains und die Aquilegia caerulea aus Kolorado. Nur wenige Akeleiarten sind in Europa beheimatet. Aquilegia alpina, Aquilegia artrata, Aquilegia barbaricina, Aquilegia bertoloni, Aquilegia discolor, Aquilegia einseleana, Aquilegia nuragica, Aquilegia pyrenaica, Aquilegia vulgaris sind die meist verbreiteten Akeleien in Europa. Während die Akeleiarten aus Mitteleuropa meist in verschiedenen Blau- und Violett- Tönen blühen, trägt ihre Verwandschaft aus Nord- und Mittelamerika vorwiegend gelbe und rote Blütenröckchen.
Arten & Unterarten:
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Fazit:
Akeleien sind ein reizendes Schmuckstück für jeden Garten, die sich gern selbst aussamen und leicht vermehren. Auf Grund ihrer Robustheit, Farb- und Wuchsformvielfalt können diese charmanten Zierpflanzen in den verschiedensten Lebensbereichen gut gedeihen und herrlich zur Geltung kommen. Die meisten Akeleiarten sind leider in europäischen Gärten selten anzutreffen und nur wenige Zuchtformen sind im Fachhandel erhältlich. Raritäten sind lediglich über Umwege zu bekommen. Wie Du diese anmutige Prachtstaude am besten kultivieren und pflegen kannst, erfährst Du hier.
Petia Ganeva
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